Kunst ist ein Thema, dass mich seit meinen Kindertagen begleitet. Mit  elf Jahren habe ich eine alte Zigarrenkiste von einem Bekannten meiner Mutter geschenkt bekommen. Voll mit angefangenen Ölfarben. 

„Hier, die brauche ich nicht mehr und du malst doch gerne!“ sagte er zu mir. Und dann stand sie da. Diese Kiste mit den Farben der alten Meister. Mein Respekt war so groß, dass ich mich lange nicht getraut habe, die Farben zu benutzen. Immer wieder habe ich die Farben herausgenommen, angeschaut, daran gerochen, sie gedreht und gewendet nur um sie dann wieder in die Kiste zu tun. 

Doch irgendwann hat die Neugier und der brennende Wunsch, 

die Farben auszuprobieren, gesiegt.

So habe ich mich, aus Angst vor dem Urteil meiner Eltern, mit den Farben und einer alten Schranktür auf den Dachboden zurückgezogen. Dort ist mein erstes Ölbild mit zwölf Jahren entstanden. Ich war begeistert von der Konsistenz der Farbe, wie sie sich vermalen ließ, wie weich und intensiv sie war. Meine ersten Bilder sind alle auf dem Speicher entstanden, ich habe sie niemanden gezeigt, aus Angst vor einem vernichtenden Urteil.

Mittlerweile habe ich meinen Traum vom eigenen Atelier verwirklicht und bin jeden Tag dankbar und glücklich, dass ich diesen Ort der Entfaltung habe. Ich genieße es zu töpfern, zu malen, neue Medien auszuprobieren. In den Ateliers und auch auf der Terrasse darf gekleckert und gekleckst werden, es ist egal ob Farbe auf dem Boden, am Geländer oder an den Wanden und Möbeln landet. Das ist so befreiend und macht mich glücklich.

Auch dass ich in meinen Kursen Menschen an diesem Glück teilhaben lassen kann ist fantastisch und wunderbar.